Am 22. Oktober 1941 sprengten sowjetische Partisanen in Odesa das Hauptquartier der rumänischen und deutschen Besatzer in die Luft. 67 Menschen starben, darunter 16 rumänische und vier deutsche Offiziere. Als Vergeltungsakt trieben die Okkupanten Jüdinnen und Juden in neun Munitionsbaracken am Rand der Stadt und steckten sie in Brand. Etwa 25.000 Menschen, zumeist jüdische Frauen, Kinder und alte Menschen, verbrannten bei lebendigem Leib. Wer zu fliehen versuchte, wurde erschossen oder in die Luft gesprengt. Warum dieses „Massaker von Odesa“, ebenso wie die meisten „Babyn Jars“ der Ukraine, bislang kaum bekannt ist und wie das Berliner Zentrum Liberale Moderne dieses Verbrechen sichtbar machen möchte – darüber sprach ich mit Marieluise Beck, Direktorin für Osteuropa des Zentrums der Liberalen Moderne.